Vetropack: Gostomel und Boffalora sopra Ticino produzieren

August 25, 2023

«Vor wenigen Monaten noch hätte es kaum jemand für möglich gehalten: Ende Mai haben wir damit begonnen, die Produktion in unserem ukrainischen Werk in Gostomel nahe Kiew wieder aufzunehmen», schreibt Claude R. Cornaz, Präsident des Verwaltungsrats der Vetropack-Gruppe (Bild links). Die Entwicklung in einem weiterhin angespannten und volatilen Marktumfeld des Jahres 2023 verläuft bei der Vetropack AG und der gesamten Glas produzierenden Gruppe positiv.

Nachdem der Standort Gostomel bereits in den ersten Kriegswochen 2022 durch militärische Angriffe Russlands stark beschädigt worden war, sah es laut Cornaz lange Zeit so aus, «als könnten wir die Schmelzwannen nicht wieder in Betrieb nehmen.» Nun aber sei Vetropack Gostomel zu einem Zeichen der Hoffnung für die Beschäftigten vor Ort, aber auch der Stärke für die gesamte Vetropack-Gruppe geworden.

Echovai – eine vielversprechende Innovation

Im ersten Halbjahr 2023 beschäftigte die Vetropack-Gruppe insgesamt 3’764 Mitarbeitende – eine leichte Steigerung gegenüber 2022. Mit Erfolg wurde Echovai, eine besonders stabile und materialsparende Form von Leichtglas-Flaschen auf der drinktec vorgestellt und auf dem Markt eingeführt. Vetropack ist damit der weltweit erste Hersteller von Glasverpackungen, die nicht nur um bis zu 30 Prozent leichter als Standard-Mehrwegflaschen, sondern auch resistenter gegen Abrieb sind. Echovai punktet so nicht nur durch kleineren Gewicht und längere Umlaufzeiten, sondern auch im Hinblick auf die Nachhaltigkeit. Beim Swiss Packaging Award Anfang Juni 2023 räumte diese Innovation deshalb gleich mehrfach Preise ab: Echovai wurde nicht nur in der Kategorie «Technik» ausgezeichnet, sondern gewann auch den Sonderpreis der Jury.

Fabrik der Zukunft in Norditalien

Einen weiteren Meilenstein registrierte die Vetropack-Gruppe im Mai 2023: Nach eineinhalb Jahren Bauzeit konnte man mit dem Aufheizen der beiden Schmelzwannen im neuen Werk im italienischen Boffalora sopra Ticino beginnen. Über 400 Mio. Franken wurde in diese Fabrik der Zukunft investiert. Nach vollständiger Inbetriebnahme der acht Produktionslinien wird das neue Werk nicht nur eine bis zu 70-prozentige Steigerung der Produktionskapazität gegenüber dem früheren Werk in Trezzano bieten. Die neuen smarten Technologien ermöglichen mehr Flexibilität in der Produktion. Das betrifft zum Beispiel die sogenannten semi-specials – aussergewöhnliche Verpackungen in kleineren Losen. Eine deutliche Steigerung wird bei der Produktion von Weissglas erwartet. In diesem Bereich gibt es eine nach wie vor hohe Nachfrage, die ab dem dritten Quartal 2023 mit den neu geschaffenen Produktionskapazitäten im neuen italienischen Werk noch besser bedient werden. Der Standort Boffalora sopra Ticino ist auf eine deutlich ressourceneffizientere und nachhaltigere Produktion ausgerichtet: Zur Fertigung genutztes Wasser und die Abwärme der Schmelzwannen werden dank Kreislaufsystemen so weit wie möglich wiederverwendet.

 

 

 

 

 

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