«Safe Food»-Initiative: das Interesse wächst

Mai 18, 2015

Das «Safe Food»-Meeting 2015, welches am 11. und 12. Mai bei Nestlé in Vevey stattfand, war ein voller Erfolg. Das wachsende Interesse der Industrie, sich im Kampf gegen Nahrungsmittelverluste und -verschwendung zu engagieren, war in den Referaten sowie in informellen Pausengesprächen deutlich zu spüren. Am Meeting – dem ersten seiner Art am Standort eines Markenartiklers aus der Nahrungsmittelindustrie – haben 173 Teilnehmer aus 12 Nationen teilgenommen. Zukünftig sollen solche Treffen in den interpack-freien Jahren regelmässig ausgerichtet werden – jeweils bei einem anderen grossen Markenartikel-Unternehmen.

Die Initiative «Safe Food» ist eine Kooperation der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen FAO, des Umweltprogramms der Vereinten Nationen UNEP und der Messe Düsseldorf GmbH gegen weltweite Nahrungsmittelverluste und -verschwendung.

Die Initiative startete im Mai 2011 mit einem internationalen Kongress und einer Ausstellung im Rahmen der interpack in Düsseldorf mit dem Ziel, die Akteure aus Wirtschaft, Politik und Forschung miteinander zu vernetzen, den Dialog anzuregen und zu helfen, Lösungen entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette zu erarbeiten. Eigene «Safe Food»-Projekte sollen mit Unterstützung der Industrie initiiert und gefördert werden. Schon ein Viertel der aktuell verlorenen und verschwendeten Nahrungsmittel würde

ausreichen, um die hungernde Weltbevölkerung zu ernähren. Tatsächlich werden im Jahr rund 1,3 Milliarden Tonnen Nahrungsmittel weggeworfen – entweder, weil sie aufgrund falscher Lagerung oder ungeeigneter Transportmethoden verdorben sind, oder weil sie den Ansprüchen des Handels und der Verbraucher nicht mehr genügen. Zudem werden viele Nahrungsmittel von Konsumenten nicht verzehrt – etwa darum, weil sie zu grosse Mengen eingekauft haben. Werner Matthias Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf (Bild rechts), freut sich: «Der enorme Zuspruch zeigt, dass die Initiative ihrem Ziel, Unternehmen und Institutionen für das Thema Nahrungsmittelverluste und -verschwendung zu interessieren und zu mobilisieren, gerecht wird. Ein Meeting vor Ort bei einem führenden Markenartikler wie Nestlé zu organisieren, hat sich als überaus erfolgreich erwiesen.» Marcela Villarreal, Director Office for Partnerships, Advocacy and Capacity Development bei FAO (Bild rechts), unterstrich die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes mit Blick auf die gesamte Nahrungsmittelwertschöpfungskette: Die Erzeuger, Industrie, Politik und Zivilgesellschaft müssen zusammenspannen, um die Nutzung von Nahrungsmitteln zukünftig effizienter zu gestalten. Pascal Gréverath, Head of Environmental Sustainability beim Gastgeber Nestlé, wies darauf hin, dass die Zukunft durchaus auf den bereits erzielten Erfolgen bauen kann: In den letzten zehn Jahren wurde in den Nestlé-Werken die anfallende Menge zu entsorgender Abfälle – einschliesslich Lebensmittelabfälle – mehr als halbiert: «Wir fühlen uns ausdrücklich der Reduzierung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung verpflichtet und werden uns verstärkt in diesem Sinne engagieren.» Gréverath gab bekannt, dass in den Produktionsstätten und Vertriebszentren von Nestlé das Ziel «Null Abfälle zur Entsorgung bis 2020» gelte. Weitere Referenten stellten in ihren Statements einige erfolgreiche Projekte aus der Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie sowie dem Handel vor – darunter solche der FAO, der UNEP sowie der Verpackungskonzerne IMA und Tetra Pak (CH: Tetra Pak (Schweiz) AG). Im Rahmen des Meetings wurde auch die neue «Safe Food»-Ausstellung gezeigt, welche detailliert das weltweite Ausmass von Lebensmittelverlusten und -verschwendung veranschaulicht und darüber hinaus eine Übersicht über verschiedene Projekte und Engagement vermittelt. Die modular aufgebaute Ausstellung wird 2015 u.a. an der Process Expo in Chicago und an der Scanpack in Göteborg zu sehen sein. Mehr zu diesem Thema steht unter www.fao.org/save-food sowie www.save-food.org.

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