Starke Intralogistik
Die CeMAT Hannover hat ihre internationale Ausstrahlung erneut unter Beweis gestellt. Sie schloss ihre Tore am 3. Juni 2016 mit einem deutlichen Zuwachs an Fachbesuchern, die von ausserhalb Deutschlands angereist waren. Rund 1’000 Aussteller aus 44 Ländern präsentierten an vier Tagen ihre Lösungen für eine effiziente und intelligente Steuerung der Logistikketten. Vertreten waren alle Bereiche der Intralogistik – mit neusten halb- und vollautomatisierten Lagerlösungen, autonomen Geräten, innovativen Flurförderzeugen, neuen Regalsystemen, kollaborativen Robotern, Auto-ID-Systemen sowie Verpackungstechnik.
Das Leitthema der CeMAT 2016 hiess «Smart Supply Chain Solutions». Damit richtete die Veranstaltung den Blick auf die digitalisierte und vernetzte Wertschöpfungskette. Die Industrie 4.0 im logistischen Kontext liegt im Trend.
Starkes Wachstum der Intralogistik
Die Intralogistikbranche wächst kontinuierlich. Im vergangenen Jahr erreichten die Intralogistikhersteller allein in Deutschland ein Produktionsvolumen von 20,1 Mrd. Euro. Gegenüber 2014 ist das ein Wachstum um drei Prozent. Für 2016 werden weitere drei Wachstumsprozente prognostiziert.
Logistics IT im Fokus
Die CeMAT 2016 zeigte unmissverständlich, dass die Software zunehmend an Bedeutung gewinnt. Mit dem neuen Ausstellungsschwerpunkt «Logistics IT» spiegelte die Veranstaltung diese Entwicklung. Auch in den grössten Bereichen innerhalb der Messe – den Technologiebereichen «Move & Lift» (Förder- und Hebetechnik) und «Store & Load» (automatisierte Lagersysteme) – geht es nicht mehr nur um Maschinen, sondern vielmehr darum, wie diese künftig intelligent in die automatisierte Supply Chain eingebunden werden.
Erweiterte Aufgaben für Logistikdienstleister
Im Bereich «Manage & Service» mit Logistikdienstleistern, Planern und Beratern wachsen die interne und externe Logistik zusammen. Die Digitalisierung verändert die Wertschöpfungsketten und stellt nicht nur die Unternehmen der Intralogistikbranche vor neue Aufgaben, sondern auch die Logistikdienstleister. Künftig wird ihr Erfolg noch mehr von der Leistungsfähigkeit ihrer Logistikzentren abhängen. Dank Big Data sind heute zum Beispiel aktuelle und vollständige Informationen über Fahrzeuge, Sendungen und Lieferaufträge jederzeit und überall verfügbar. Logistikprozesse können damit wesentlich einfacher gesteuert werden. Autonome Shuttle-Systeme und Roboterlösungen für intralogistische Prozesse waren die Besuchermagneten. Welche Aufgaben Roboter bereits heute im Lager übernehmen und wie sie live agieren, davon konnten sich die Besucher in fast allen Hallen überzeugen. Auch die an vielen Ständen vorgeführten Datenbrillen zogen die Besucher in ihren Bann. Sie zeigten, wie der Kommissioniervorgang künftig optimiert wird.
«Verpackungstechnik» gestärkt
Die Bereiche «Verpackungstechnik», «Verpackungsdruck» und «Veredelungstechnologien» präsentierten sich diesmal innerhalb der CeMAT 2016 verstärkt im Rahmen des von Easyfairs organisierten Messeduos «Empack» und «Label&Print». Zu den Ausstellern zählten Anbieter von Verpackungsanlagen und -maschinen sowie die Themenbereiche Print und graphische Industrie im Bereich Verpackung. Im Packaging Art House standen die hohe Verfügbarkeit, Effizienz und Wirtschaftlichkeit von Intralogistik-Anlagen im Fokus. Die Verknüpfung der Themen Intralogistik und Verpackung kam bei interessierten Fachbesuchern gut an.
Sonderschau «Innovative Logistiklösungen»
Auf der Sonderschau «Innovative Logistiklösungen» konnten Messebesucher Station für Station der Prozesskette nachgehen – von der Entladung am Containerterminal bis hin zur Verladetechnik am Warenausgang und zu dem anschliessenden Transport. Zu jedem Prozessschritt stellten die CeMAT-Aussteller innovative Software- und Techniklösungen vor.
Ab 2018 parallel Mit HANNOVER MESSE
Von 2018 an läuft die CeMAT parallel neben der weltweit wichtigsten Industriemesse HANNOVER MESSE (23. bis 27. April). «Intelligente Intralogistik ist das Rückgrat und der Enabler von Industrie 4.0. Wenn es darum geht, die komplette industrielle Wertschöpfungskette zu zeigen, dann ist die Intralogistik ein wesentlicher Teil, denn sie sorgt dafür, dass Teile überhaupt bewegt und transportiert werden», erklärt Dr. Andreas Gruchow, Mitglied des Vorstads der Deutschen Messe AG. Die Änderung bewirkt, dass die Zusammenarbeit zwischen der Easyfairs und der CeMAT nicht weitergeführt wird.
Die lebendige Logistikkette besteht aus folgenden fünf Bereichen:
- Transportlogistik: Hier geht es um Transportplanung, den Warentransport via Strasse, Schiene, Wasser oder Luft, aber auch um den Umschlag und das Löschen von Containern.
- Wareneingang und Entladetechnik: In diesem Bereich haben sich in den vergangenen Jahren zahlreiche Innovationen durchgesetzt. Dazu gehören die automatische Identifikation und Erfassung der eingetroffenen Ware – teilweise mit Hilfe von RFID – und die automatische Depalettierung. Ein besonders spannendes Thema ist der Einsatz von Entladerobotern.
- Fördertechnik: Der innerbetriebliche Transport ins Lager und in die Produktion hat viele Facetten. Innovative Lagertechnik ermöglicht eine schnelle, flexible und effiziente Ein- und Auslagerung sowie die Bereitstellung in der Produktion.
- Kleinteile kommissionieren und verpacken: Vor dem Versand werden Kleinteile kommissioniert, gewogen, dreidimensional vermessen, verpackt, mit Barcodes oder RFID-Labeln versehen und auf Paletten gestellt. Auch in diesem Bereich haben sich in den vergangenen Jahren zahlreiche intelligente Automatisierungsvarianten durchgesetzt.
- Verladetechnik: Die Ware reist weiter. Erfassung der Ladeeinheiten im Pulk, automatisches Packen von Containern oder anderen Ladungsträgern, die Verladung und schließlich die Ladungssicherung – auch im letzten Abschnitt der Supply Chain gibt es zahlreiche Innovationen zu entdecken.