Coole oder heisse Kaffee-Idee?

Juli 4, 2002

Nach dem selbsterwärmenden kommt jetzt auch ein selbstkühlender Kaffee in die Supermärkte. Mit dem italienischen Freddo Freddo kann sich jeder schnell und einfach ein erfrischendes Getränk «zaubern» – per Knopfdruck auf die Unterseite des Bechers. Über die Convenience-Verpackung für Freddo Freddo, von Lawson Mardon Singen (heute: Alcan Packaging Singen GmbH) in enger Zusammenarbeit mit dem italienischen Lebensmittelkonzern Malgara Chiari & Forti S.p.a. entwickelt, berichtete die Zeitschrift swisspack international Anfang 2002.

Der süddeutsche Verpackungsspezialist liefert sowohl das bedruckte, peelbare Deckelband als auch das heisssiegellackierte Aluminiumbehälterband. Der italienische Lebensmittelanbieter lässt die einzelnen Verpackungsbestandteile – Deckel, Membranen und Behälter – so konfektionieren, dass sie während des Abfüllprozesses nur noch mit der Umverpackung zusammengefügt werden müssen. Um das Getränk zu kühlen, bedient man sich einer einfachen Reaktion zwischen Wasser und Sodium Thiosulfat: Zwei durch eine Membran voneinander getrennte Kammern mit kühlenden Reagenzien sind in die Umverpackung aus Kunststoff integriert. Der Kaffee selbst befindet sich in einem tiefgezogenen Aluminium-Innenbehälter, der mit einem peelbaren Aluminiumdeckel verschlossen ist. Durch einen leichten Daumendruck auf die Unterseite der Verpackung wird die Trennmembran durchstossen und die beiden Reagenzien vermischen sich. Um den gekühlten Kaffee zu geniessen, muss der Behälter nur noch 40 Sekunden geschüttelt und der Deckel geöffnet werden. Freddo Freddo, derzeit nur in italienischen Supermarktregalen vertreten, soll bald auch in den Export gehen.
Wohl zu den Eisbrechern dieser «neuen Art des Trinkens» gehörend, ist die Coole Idee aus Bella Italia nicht die einzige: Wie ein weiterer Bericht in der gleichen spi-Ausgabe zeigt, befinden sich mehrere Getränke, die sich durch die Verpackung selbst kühlen oder erhitzen lassen, international in einer mehr oder minder fortgeschrittenen Entwicklungs- und Vermarktungsphase. Während in Japan Kaffeegetränke in Dosen, die sich nach dem Öffnen selbst erhitzen, bereits ein Renner sind, ist nun zum Beispiel Nestlé daran, das europäische Marktpotential zu nutzen und Nescafé in selbsterhitzenden Weissblechdosen auf den Markt zu bringen. Das Konzept basiert auf einer Erfindung der Firma Thermotic Developments, die gemeinsam mit Corus Packaging Plus für die Entwicklung des Prototyps verantwortlich zeichnete. Mehr Informationen zu dieser Entwicklung wie auch weitere Beispiele der selbsterwärmenden und selbstkühlenden Verpackungen befinden sich in der Winterausgabe swisspack international 2001/2002. Die Zeitschrift kann beim Verlag in Zürich (swisspack international ,Postfach, CH-8048 Zürich) bestellt werden.

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Über uns

Die Fachzeitschrift spi swisspack international mit Logistik-Praxis erscheint viermal jährlich in deutscher Sprache in einer Auflage von 4200 Exemplaren. Jede Ausgabe berichtet aktuell und lebendig über die verwandten Fachbereiche Verpackung und Logistik und verdeutlicht die Zusammenhänge zwischen ihnen.