Die besten Kühlcontainer für die Impfstofflieferung

Februar 5, 2021

Die Corona-Pandemie hat die Herausforderungen in der Pharmalogistik offengelegt. Weltweit mussten schon mehrere Tausend Dosen des COVID-19-Impfstoffes entsorgt werden, weil die Temperaturabweichungen beim Transport zu gross waren. Auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz kommt es immer wieder zu entsprechenden Verdachtsfällen, denen die Behörden und beteiligten Unternehmen aufwendig nachgehen müssen. Ein Schlüssel für die sichere Lieferung sind die Kühlcontainer, in denen die Medikamente transportiert werden. Doch bislang gab es keine Untersuchung, die ihre Qualität wissenschaftlich zuverlässig verglichen hat. Mit der Studie «Performance ausgewählter Pharma-Luftfrachtbehälter im Vergleich» liegt eine wissenschaftliche Analyse zu Kühlcontainern als einem wichtigen Schlüssel im Medikamententransport nun erstmals vor.

Neun Luftfrachtbehälter im Vergleich

Die Studie – durchgeführt vom Institut für Supply Chain Management der Universität St.Gallen (HSG) – hat neun derzeit in Europa führenden Pharma-Luftfrachtbehälter miteinander verglichen. Sie erlaubt einen klaren Blick auf die Vor-und Nachteile einzelner Anbieter. Getestet wurden die Kühlcontainer Envirotainer RKN e1, CSafe RKN und Dokasch RKN (aktive Container), Taracell TC 920 PS und Silverpod Single (passive Einweg-Container), Tower Cold Chain Solutions KTM32, Crēdo Cargo und va-Q-tainer USx (passive Mehrweg-Container) sowie SkyCell 1500 (hybride Container). Der Untersuchungszeitraum belief sich auf Oktober bis November 2020, weshalb sich die Studie auf Pharma-Container im Bereich «Controlled Room Temperature» und «Cold» beschränkt, da es zu diesem Zeitpunkt noch keine Erfahrungen mit tieferen Temperaturen gab. Die Grundlage für die Untersuchung bilden qualitative Analysen ausgewählter Studien sowie Interviews mit Top-Entscheidern aus zwölf repräsentativen Unternehmen (u.a. pharmazeutische Hersteller, Logistikdienstleister und Airlines) aus Europa.

Sachgemässe Handhabung bestätigen

«Die aktuellen COVID-19-Impfkampagnen haben der Pharmalogistik eine grosse öffentliche Aufmerksamkeit beschert, insbesondere im Hinblick auf die Temperaturanforderungen. Die Einhaltung dieses essentiellen Qualitätsmerkmals setzt unabhängige Analysen voraus, welche bestätigen, dass eine sachgemässe Handhabung der temperaturempfindlichen Impfstoffe in der logistischen Prozesskette unterbrechungsfrei gewährleistet wird. Es kommt demnach darauf an, Totalverluste von Pharmaprodukten durch die Nutzung zuverlässiger Transportcontainer zu vermeiden», erklärt Prof. Dr. Wolfgang Stölzle, Professor für Logistikmanagement und Direktor des Instituts. Einwegcontainer sind der Studie zufolge in den direkten Logistikkosten zwar mit grossem Abstand die günstigsten Varianten. Sie können diesen Vorsprung aber bei der umfassenden Wirtschaftlichkeit nicht halten. Berücksichtigt wurde dabei das Zusammenspiel aus direkten Logistikkosten, Kosten für CAPA-Fälle (temperaturbedingte Korrektur- und Vorbeugemassnahmen) sowie Kosten für Totalverluste. Als führend erwies sich hierbei der Kühlcontainer SkyCell 1500 (Bild rechts). Der Grund: In der Studie haben sich unerwartete Qualitätsprobleme als die massgeblichen Kostentreiber erwiesen, weil dabei der Container zur Kontrolle geöffnet werden muss oder der Inhalt nicht mehr verwendet werden kann. Der SkyCell 1500 liegt hier mit lediglich 0,1 Prozent Ausfallrate vorne. Damit kostet er in der Gesamtrechnung 5’212.- Euro. Relativ dicht dahinter liegt die Softbox von Silverpod Single mit 6’426.- Euro.

Hohe Sicherheit bis minus 25 Grad Celsius

Die Container SkyCell 1500 und va-Q-tainer USx schneiden in Summe am besten ab. Der SkyCell 1500 führt jedoch in allen anderen Bereichen das Feld an, am deutlichsten bei der Ausfallsicherheit. Dieser Container deckt den Temperaturbereich von minus 15 bis minus 25 Grad Celsius ab. Für den Corona-Impfstoff von Pfizer, der viel tiefere Temperaturen benötigt, ist er nicht geeignet. Für den Transport extrem sensitiver pharmazeutischer Produkte wie Impfstoffe und Medikamente im tieferen Temperaturbereich von minus 60 bis minus 80 Grad Celsius bietet das Unternehmen mit dem Typ SkyCell 1500DF einen gesonderten Container an. Wie die Studie zudem zeigt, sind ungeplante Qualitätskontrollen der Ware oder Totalausfälle die grossen Kostentreiber in der Pharmalogistik. Die hohe Sicherheit ist damit der zentrale Grund, warum SkyCell auch im Hinblick auf die Gesamtkostenrechnung vorne liegt.

 

 

 

 

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