Mehrwert der Kunststoffverpackung berücksichtigen
«Unser Geschäft entwickelt sich entgegen dem allgemeinen Markttrend weiterhin gut», erklärte Hans-Joachim Boekstegers, Geschäftsführender Direktor und CEO von Multivac, im Rahmen eines Pressefrühstücks an der FachPack 2018. Der Umsatz der Unternehmensgruppe erreich nahezu 1 Mrd. Euro und im laufenden Geschäftsjahr wird mit einem Wachstum von bis zu 10 Prozent gerechnet. Dennoch bestünden zahlreiche wirtschaftspolitische Risiken – etwa die Abschottungs-Politik der USA, die Folgen des Brexit, ein zunehmender Nationalismus, Schutzzölle und stark schwankende Rohstoffpreise. Mit Blick auf die aktuell viel diskutierte EU-Kunststoffstrategie gab Boekstegers zu bedenken, dass sich die EU-Forderung zur Verwertung der Kunststoffe nur auf die Recyclingfähigkeit konzentriere. Der Mehrwert einer Kunststoffverpackung während ihres Lebenszyklus, etwa Haltbarkeitsverlängerung von Lebensmitteln ohne Konservierungsstoffe und Schutz bzw. Sicherheit für den Verbraucher durch versiegelte Verpackungen, werde dabei nicht berücksichtigt. Neue Verpackungskonzepte müssten vergleichbare Vorteile wie herkömmliche Lösungen in puncto Schutz und Haltbarkeit des verpackten Produkts bieten, sonst werde der ohnehin schon hohe Anteil an weggeworfenen respektive verdorbenen Lebensmitteln weiter steigen. Neue Verpackungskonzepte sollten zudem mit Rücknahmesystemen kompatibel sein und nicht zuletzt müsse recyclingfähiges Material als solches erkennbar sein. Multivac arbeitet gemeinsam mit führenden Herstellern von Verpackungsmaterialien an der Entwicklung neuer Verpackungskonzepte unter Verwendung von recyclingfähigen Materialien (z.B. Monomaterialien oder faserbasierten Packstoffen). Die CH-Tochtergesellschaft Multivac Export AG ist Hünenberg domiziliert.