Kapazität für das Recycling von Getränkekartons steigt
Dezember 17, 2024
Schon seit 2019 arbeitet Tetra Pak mit Recon Polymers zusammen, um die PolyAl-Recyclingtechnologie weiterzuentwickeln. Das Projekt entwickelte sich zu einer vollwertigen kommerziellen Anlage in Roosendaal (NL). Diese nahm Anfang 2021 den Betrieb auf. 2023 – nach einer Investition von 1 Mio. Euro – wurde die Kapazität auf 8’000 Tonnen pro Jahr erhöht. Um die Kreislauffähigkeit der Materialien weiter zu verbessern, investierte Tetra Pak im vergangenen Jahr insgesamt knapp 40 Mio Euro. Die jüngsten Investitionen sollen das Recycling von Getränkekartons in der EU weiter ausbauen. Dazu sollen auch Schutzschichten aus Polyethylen und Aluminium (d.h. nichtfaserige Komponente von Kartonverpackungen) gehören. Diese aus Barriere gegen Sauerstoff und Feuchtigkeit verwendeten Schichten – als PolyAl bezeichnet – schützen den Lebensmittelinhalt in aseptischen Kartonverpackungen.
10 PolyAl-Anlagen in Europa
Mit einer gemeinsamen Investition von rund 3 Mio. Euro von Tetra Pak und Yellow Dreams – beide auf gleicher Technologie basierend – wird in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 eine neue Recyclinganlage in Ittervoort (Niederlande) den Betrieb aufnehmen. Diese wird die nicht faserbasierten Bestandteile (PolyAl) aus gebrauchten Getränkekartons verarbeiten. Strategisch in der Nähe der belgischen und deutschen Grenze gelegen, hat die Anlage das Potenzial, das gesamte Volumen an PolyAl aus in Belgien und den Niederlanden recycelten Getränkekartons sowie potenziell einen Teil des Volumens aus Deutschland zu verarbeiten. Mit einer Jahreskapazität von 20’000 Tonnen stellt diese zweite niederländische Anlage von Recon Polymers in Roosendaal eine signifikante Erhöhung der Recyclingkapazität in der Region dar. Sie ergänzt auch die bestehende und gut etablierte Recyclinginfrastruktur in der EU, wo Getränkekartons bereits in 20 spezialisierten Papierfabriken recycelt werden und PolyAl derzeit in zehn Anlagen verarbeitet wird.
Diverse Produkte werden hergestellt
Recycelte Kartonfasern werden verwendet, um die Qualität verschiedener Papierprodukte wie E-Commerce-Boxen und Einkaufstaschen zu verbessern. Die Schutzschichten aus Polymeren und Aluminium sowie die Verschlusskappen können nach dem Recycling fabrikneue Kunststoffe oder andere recycelte Kunststoffe in Anwendungen für Spritzguss, Extrusion oder Thermoformen ersetzen und zur Herstellung einer Vielzahl von Produkten wie Paletten, Kisten, Gartenmöbeln, Blumentöpfen und Fliesen verwendet werden.
Kommentare dazu:
Kinga Sieradzon, Vice President Collection & Recycling, Tetra Pak: «Durch die Zusammenarbeit mit Yellow Dreams haben wir die Möglichkeit, die offiziellen Recyclingziele der Niederlande zu übertreffen. Dies ist ein weiterer Meilenstein in unserer gemeinsamen Reise mit allen Akteuren entlang der Wertschöpfungskette, um Sammlung, Sortierung und Recycling voranzutreiben. Unsere laufenden Investitionen von bis zu 40 Mio. Euro pro Jahr weltweit spiegeln unser Engagement für die Förderung des Getränkekarton-Recyclings.» Heute werden Getränkekartons überall dort, wo die Infrastruktur für Sammlung, Sortierung und Recycling vorhanden ist, zu wertvollen Materialien für neue Produkte recycelt. Daher ist der Ausbau dieser Infrastruktur auch in der Schweiz eine Priorität für Tetra Pak (Tetra Pak (Schweiz) AG).
Bas Gehlen, Geschäftsführer von Yellow Dreams: «Das gemeinsame Vorhaben von Yellow Dreams und Tetra Pak zeigt nicht nur das Potenzial des PolyAl-Recyclings, sondern ist auch ein bemerkenswertes Beispiel für den Wert der Zusammenarbeit beim Aufbau eines Systems zur Förderung der Kreislaufwirtschaft. Durch dieses Projekt können wir das Kartonrecycling weiter voranbringen.»