Die Milch-Alternativen

Mai 5, 2001

Der Markt für UHT-Milch- und Rahmprodukte wächst und die Molkereien suchen nach Möglichkeiten der Produktdifferenzierung. Besonders beliebt sind die neuen «Life-Style»-Getränke; die Absatzmengen steigen dementsprechend. Die Fachzeitschrift swisspack international 2001/Nr. 2 berichtet über eine neue aseptische Flaschenabfüllanlage der AZM Aargauer Zentralmolkerei AG Suhr. Die Investitionssumme in diese Anlage betrug 10 Millionen Franken.


In die mit ansprechenden Sleeves und Drehverschlüssen versehenen Flaschen wird konventionelle Floralp- und Coop-Vollmilch, Milch-Drink, Vollrahm und für Coop auch bereits vier Spezialmilchsorten (angereichert mit Vitaminen, Mineralstoffen, Calcium und Proteinen) abgefüllt. Die AZM plant im Einführungsjahr 30 Millionen Einheiten zu produzieren. Die heutige Flaschenfamilie besteht aus folgenden sieben Grössen: 2 dl, 2,5 dl, 3,3 dl, 5 dl, 7,5 dl, 1 Liter und 1,5 Liter. Die 1,5-Liter-Flasche hat einen rechteckigen, alle anderen einen runden Boden.
Zum Einsatz kommt ein neuer aseptischer Flaschenfüller von SIG Hamba Filltec GmbH, Neunkirchen. Die AZM-Verantwortlichen begründen ihren Entscheid für diese Abfülltechnologie mit deren sichere

n Beherrschung der gesamten Aseptik auf engstem Raum: Dazu gehört das Sterilisieren der Flaschen, die Abfüllung, die Sterilisation der Verschlusskappen, das Verschliessen sowie das ausgeklügelte Sterilluftsystem.
Die von CROWN VOGEL AG (heute Envases Aesch AG) in Aesch hergestellten neuen PolyethylenFlaschen sind gewichtsoptimiert. So wurden zu ihrer Stabilisierung Rillen angebracht, mit deren Hilfe das Flaschengewicht um ca. 25 Prozent reduziert werden konnte (1-Liter-Flasche mit Rillen wiegt 30 g, ohne Rillen 40 g). Die zusätzliche, positive Wirkung der Rillen für den Konsumenten ist, dass damit die Griffigkeit der Flasche verbessert werden konnte. Die Rillen ermöglichen durch ihren Federeffekt im leeren Zustand die gewünschte Stapelfähigkeit.
Die 3-schichtig aufgebauten Coex-Flaschen bestehen aus Monomaterial. Die zu 40 Prozent aus Recyclingmaterial bestehende Mittelschicht ist schwarz eingefärbt, wodurch ein ausgezeichneter Schutz gegenüber UV-Strahlung und Tageslicht geboten wird. Diese Mittelschicht hat einen Gewichtsanteil von 60 Prozent.
Die in Plastiksäcken angelieferten PE-Flaschen werden lose in den Vorratsbehälter des Flaschenaufrichters geleert und (in 10 Kanälen geordnet) zur Abfüllanlage transportiert. Die Anlage verarbeitet 7 Flaschengrössen (200

– 1500 ml). Die Abfüllleistung beträgt, abhängig von Grösse der Flaschen, 9000 – 15000 Stück/Stunde. Pro Arbeitstakt werden 10 Flaschen verarbeitet. Die Flaschen werden nach einer Dichtigkeitskontrolle mittels Wasserstoffperoxyd sterilisiert und mit Heissluft getrocknet. In der Füllstation wird das Füllventil pneumatisch geöffnet und über einen Durchflussfüllmesser kontrolliert. Durch die gezielte Dosierung ist die Befüllung schaumfrei. Auch der Alu-Deckel wird mittels Peroxyd sterilisiert und anschliessend auf die Flasche gesiegelt. Als letzter Arbeitsgang wird der Kunststoffdeckel mit Sicherheitsring auf die Flasche aufgebracht. Mit dem Drehverschluss und der speziellen Ausguss- resp. Trinkmündung versehen bieten diese Flaschen neue Convenience-Aspekte. Die Abbildung links zeigt die Produktionsreihenfolge innerhalb des Abfüllprozesses: weisse PE-Flasche ohne und mit Alu-Platine, mit Drehverschluss, mit übergestülptem Schrumpfsleeve und fertig gesleevt.
Die Codierung (Datierung und Preisauszeichnung) der Packungen wird mit Metronic-Ink-Jet von SigTech AG, Suhr, vorgenommen.
Die Sammelverpackung wurde von der italienischen Firma Mariani eingerichtet (in der Schweiz durch Kundert Ingenieure AG, Schlieren, vertreten). Es sind 3er und 6er Schrumpfpackungen möglich, welche mit einem Traggriff versehen werden. Sie werden direkt der Palettisierung zugeführt oder zu 12er Kartontray-Liefereinheit geschrumpft.

Teilen auf Social Media:

Über uns

Die Fachzeitschrift spi swisspack international mit Logistik-Praxis erscheint viermal jährlich in deutscher Sprache in einer Auflage von 4200 Exemplaren. Jede Ausgabe berichtet aktuell und lebendig über die verwandten Fachbereiche Verpackung und Logistik und verdeutlicht die Zusammenhänge zwischen ihnen.